kai franz  | artist statement

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english

The classification through medium or discipline itself I view as old-fashioned, as death. Formally trained in the fields of fine arts and architecture, I experience the world neither as a coherent entity, nor as a conclusive construct – I perceive it solely as collage. Within it, I am seeking for repugnancies, grime and ambiguities, opting more for pollution, than a clear sky with predetermined identity.


My works describe investigations situated in the areas of abstract authority, control and chance. Systems are integral to my practice - their symptoms are the focus of the examination. In this framework, I pursue a discourse on the phenomena of computer science and their transmission into the fields of fine art and architecture. The crux of my explorations blurres the binaries of artificial and natural, human and machine, and organism and individual. Always working within the interplay between process and artifact, my work addresses elementary questions surrounding ontology, the empiricism of art and architecture as well as the basic definitions, appreciations, and hate for objects as such.

The abstraction, sterility and hostility found in many of my pieces suggest, and simultaneously questions, the role of objectivity in the subject of my work, fine arts in general, and our science/technology driven contemporary society. By suggesting objectivity through the performance of the work, the materiality, and the conception of the pieces, the works connote a feeling of purity or truth; yet the same is questioned through the absolute subjectivity initiated by the creation of the systems, their prescribed behaviors and more broadly the underlying authorship. This ambiguity is finally reinitiated by the use of the human and mechanical hand in the execution of the works.

 


deutsch

Die Klassifikation durch das Medium oder durch die Disziplin an sich betrachte ich als veraltet, als Tod. Mit formeller Ausblindung in den Bereichen der Architecktur sowie bildenden Kuenste, betrachte ich die Welt die uns umgibt weder als schluessig noch kohärent, sondern empfinde sie als reine Collage. In ihr, suche ich nach Unvereinbarkeit, Gegensatz und dem Unreinen, um dem Klaren, dem Disziplinierten, der vorgeschriebenen Identitaet zu entkommem.

Meine Arbeiten beschreiben Untersuchungen abstrakter Autorität, Kontrolle und Disziplin. Systeme sind charakteristisch für meine Werke, deren Symptome befinden sich im Fokus meiner Betrachtung. Innerhalb dieses Rahmens verfolge ich einen Diskurs zu den Phänomenen der Computerwissenschaften und deren Übertragung in die Felder der bildenden Künste sowie der Architektur. Die Crux des Experiments verschmiert die binären Grenzen des Künstlichen und Natürlichen, von Mensch und Maschine sowie Organismus und Individuum.

Die Wechselwirkung von Prozess und Artefakt wird zum ständigen Thema in all meinen Werken, sie adressieren elementare Fragen zur menschlichen Ontologie, Ästhetik sowie zum Empirismus von Kunst und Architektur und der Definition des Objektes as sich. Viele meiner Werke sind von Abstraktion, Sterilität und Kühle geprägt. Sie hinterfragen und suggerieren die Rolle von Objektivität im Subjekt der Arbeit, der bildenden Künste im Allgemeinen, sowie unserer von Wissenschaft durchtrieben Gesellschaft. Durch ihre Performance, Materialität und Konzeption präsentieren die Arbeiten Objektivität und deuten so ein Gefühl von Reinheit und Wahrheit an. Dasselbe wird durch die absolute Subjektivität in der Kreation der Systeme, deren vorgeschriebenes Verhalten und der zugrundeliegenden Autorschaft im weiteren Sinne in Frage gestellt. Diese Zweideutigkeit wird letzen Endes durch die ausführende menschliche Hand und mechanische Geste unterstrichen.